Grün und blau,
modisch nicht unbedingt der letzte Schrei, auf der PFD-Karte aber immer gern gesehen. Seit Mitte letzter Woche zeigte die Vorhersagekarte beharrlich diese Farbe für Samstag in einem Streifen aus dem Münsterland nach Osten und Südosten. Entsprechend groß waren die Erwartungen an den Tag. Schon früh begann das Gewusel der Starvorbereitungen von immerhin 40 Bundesliga und TSC Piloten.
Erste Frage: Bundesliga- oder streckenoptimal planen? Für die Langohren, wie z.B. Andreas Hillebrand mit der ASW 22 (PF) keine Frage. Vierstellig kann man mit diesem Flieger und der Vorhersage schon mal anpeilen. Für einen richtig guten Tag zeigten sich dann leider erst relativ spät gegen 11 Uhr erste Thermiksignale parallel zum Teuto Richtung Telgte. Weit im Osten sah man auch beginnende Entwicklung. Also erst einmal ein paar Kilometer nach Westen mitnehmen und dann zurück nach Oerlinghausen und die richtige Linie finden. Wieder einmal die Qual der Wahl. Den Lockungen des Thüringer Waldes folgen oder unter den Aufreihungen nach Osten südlich des Harzes das Kaiser-Wilhelm-Denkmal (gibt es nicht nur an der Porta) auf dem Kyffhäuserburgberg anschauen.
Alles wurde probiert, leider empfing der Thüringer Wald diejenigen, die sich bis dorthin vorgekämpft hatten mit Ausbreitungen, unter denen es zwar trug, aber wie dann so oft war der Streifen südwestlich davor deutlich besser und wurde von unseren Langohren, die es letztlich bis nach Tschechien an das Erzgebirge und zurück schafften, genutzt. Rund 750 km brachten sie mit zurück. Bundesligatechnisch war der genannte Streifen nach Osten die schnellste Wahl. Dort konnte man unter schönen Aufreihungen gut Gas geben und auch noch einen Ritsch-Ratsch von 100 km einfügen. Gefährlich war es allerdings, den lockenden Wolken am Harzrand zu erliegen. Das mussten z.B. Christan und Robin erfahren, der sich mühsam wieder unter die gute Linie zurück arbeiten mussten was entscheidend Zeit kostete und den Schnitt versaute.
Oliver Kortemeier und ich hatten im Arcus den Eindruck keine schlechte Wahl getroffen zu haben, rd. 122 km/h und 108,92 Punkte erfliegt man ja auch nicht jeden Tag. Aber man durfte die Rechnung nicht ohne die Standardklasse machen. Andreas Thiessen, der nach dem Ausflug nach Westen nochmal in Oerli landen musste, machte dann alles richtig. Er flog etwas weiter südöstlich bis kurz vor Kassel und dann ritsch-ratsch nochmal Richtung Warendorf. Satte 121,12 km/h und 114,26 Punkte zeigen, dass man auch mit einer Mickymaus richtig schnell sein kann. Dass die Streckenwahl optimal war, bestätigte Thomas Lalk, der Andreas folgte und mit 119,21 km/h weitere 113,27 Punkte beisteuerte. Mit 336,45 Punkten hinter Burgdorf der zweite Rundenplatz! Darauf können wir stolz sein. In der Gesamtwertung erklimmen wir den 17. Platz.
Auch Rinteln konnte uns diesmal nicht packen, obwohl die sich mit dem Burgdorfer Spitzenpiloten Frerk Frommholz verstärkt haben, der auch gleich mit einem Nimbus 4 D auf einem 950 km Flug 115 Punkte in die BL-Wertung brachte.
Fast müßig zu erwähnen, dass unsere Junioren wieder schnell unterwegs waren. Leon Bohnenkamp war wieder mit 106,49 km/h auf der LS 8 super unterwegs, gefolgt von Robin Beste und Lukas Brune. Ein 4. Rundenplatz und 8. in der Gesamtwertung können sich sehen lassen.
Vor den Gewittern am Sonntag versuchte Günther, den tags zuvor der Thüringer und das Sauerland enttäuscht hatten, Plätze gut zu machen. Das gelang ihm mit einem 100er Schnitt aber nur teilweise. Rundenfazit mal schwäbisch: „Da kannscht net maule!“
Wäre schön, wenn es lange nichts zu maulen gäbe.
Pauli