Runde 13: Rückenwind und Sägezahn!

Zur Abwechselung war diesmal der Samstag der fliegerisch tauglichere Tag. Allerdings löste die Wettervorhersage auch keine Freudensprünge aus. Feuchte Warmluft, kräftiger Wind und nachmittags Ausbreitung und Schauer. Aber wir sind ja Kummer gewohnt. Niedrig auslösende Cu verzögerten den Start bis gegen Mittag. Wieder einmal zeigte die Wetteroptik die besten Bedingungen nach Westen und Osten an. Also wie gehabt erst einmal gegen den Wind ins Münsterland und dann mit Rückenwind so weit die Flügel tragen.

Ich hatte die Freude wieder mit Oliver im Arcus M unterwegs zu sein. Wir rutschten ganz gut ins Münsterland, drehten aber bereits bei Ahlen nach Olivers Ansage „… ich kann das Münsterland nicht mehr sehen..“ um. Mit rund 25 km/h Rückenwind ging es unter Aufreihungen flott nach Osten. Für diese Variante hatten sich fast alle Mitstreiter entschieden. Die entscheidende Frage war, wie weit fliegen wir mit Rückenwind um noch eine Chance zu haben zurück zu kommen. Mit einem Motor im Nacken konnte man schon mal den Rückenwindschenkel mit 2:30 Stunden ins Auge fassen. Und so machten wir das auch, angetrieben von Günther, der etwas weiter nach Westen flog und uns zügig folgte. Schöne Aufreihungen, die teilweise etwas breit liefen und leider teilweise zerrissene Thermik schafften gute Bedingungen, aber es war ratsam nicht zu tief herunter zu fliegen, denn dann wurde es schwierig. Am Harz empfing uns eine schöne, gut sichtige Luftmasse mit bei zunehmendem Wind langen Aufreihungen. Nach 2 1/2 Stunden mit Rückenwind und östlich der Elbe bei Dessau liess dann die Vernunft wieder an den Rückweg denken, zumal die Wettermeldungen im Funk von Verschlechterung aus Westen berichteten. Also zurück gen Heimat. Auch Günther drehte kurz vor Leipzig und kämpfte sich südlich vom Harz zurück. 30 km/h Gegenwind und schlechtere Thermik machten den Flug langsam mühsam. Dazu drückte von Westen feuchte Luft herein,Sicht und Wolkenbasis sanken. Im Funk hörten wir von ersten Außenlandungen in Blomberg, Detmold und Porta, sowie Regentropfen in Oerlinghausen. Aber wir haben einer Motor. Der läuft allerdings nur, wenn der Sprit reicht. Günther musste schon im Lee des Harzes einmal auf „laut“ stellen, wir bei Alsfeld/Leine. Jetzt war Sägezahn angesagt, dumm nur, wenn voraus die Basis absinkt, dann werden aus den Zähnen Zähnchen. Gegen den Wind wurde es zäh und der Motor war mehrmals gefragt. Mit blinkender Spritanzeige gelang es dann doch noch in wieder besser werdenden Wetter Anflughöhe zu erreichen, wobei Günther buchstäblich den letzten Tropfen brauchte. Taktisch sauber löste auch Robin Beste mit dem Discus 2 ohne Motor die Aufgabe. Etwas weiter nach Westen, nicht so weit nach Osten bis kurz hinter den Ith und noch in guten Bedingungen zurück nach Oerlinghausen machten auch seinen Flug schnell.

Hier die Ausbeute des Tages: Oliver Kortemeier/Gerd Welland 113,57 Punkte, Günther Robeck 110,42 Punkte und Robin Beste 86,96 Punkte. Mit 310,95 Punkten sind wir 7. und stabilisieren uns weiter im Mittelfeld auf dem 15. Gesamtplatz.

Gewohnt stark auch wieder unser Nachwuchs. Robin Beste, Lucas Brune und Jonas Becker werden Runden 4. und sind nun auf Platz 5 in der Gesamtwertung!

Der Sonntag brachte keine Verbesserung. Windig und sehr warm, bockige Thermik. Da war es angenehmer, von den schönen Flügen am Samstag bei einem großen Eis noch einmal zu schwärmen.

Urlaubszeit heisst auswärts Punkte zu sammeln. In diesem Sinne schönen Urlaub.

Pauli