Sowohl die WSC- als auch die OLC- Punktejäger des LSV Rinteln hofften am Samstag darauf, dass sich mit der angesagten Labilisierung der Luftmasse im Laufe des Tages die ein oder andere gute Linie für Ihre Flüge ergeben würde. Noch im Briefing vor dem Start wurde eine ganz andere Flugroute als die dann letztendlich geflogene präferiert. Auch wenn Planung im Volksmund als das A und O bezeichnet wird, darf Flexibilität bei einem Segelflieger nicht fehlen. So entschieden sich unsere Rintelner Piloten im Cockpit für einen weiten Schenkel von Rinteln in Richtung Nordhorn/Lingen, anstatt sich wie geplant Richtung Süden auf eine Linie nach Kassel zu orientieren.
Mit dieser Entscheidung lag der Spitzenreiter des Tages goldrichtig. Was für einen Flug hat Dietmar Heinze am vergangen Wochenende da hingezaubert? Auf dem ersten Schenkel waren es nur drei Kreise, insgesamt hat er auf den 256 km gerade einmal 4 mal und dann nur kurz gekurbelt und den ein oder anderen Suchkreis gemacht. So kam er nach Ende der Wertungszeit auf eine Schnittgeschwindigkeit von satte 128,44 km/h.
Seinen beiden Mitstreitern an diesem Wochenende wollte die Trennung vom Flugplatz nicht recht gelingen und so blieben sie mit ihren Flügen im näheren Umfeld des Platzes deutlich hinter dem 1. dieser Runde zurück.
Nach einem Wochenende mit EM-Finale im Fußball fragt man sich: kann man aus dem Hype um diese Sportart etwas lernen? Ich denke schon, zum einen mit einer Formulierung wie oben: „Was für einen Flug hat Dietmar Heinze am vergangen Wochenende da hingezaubert?“
Denn warum sollten wir unsere Leistung immer so nüchtern und emotionslos kommentieren? Warum nicht auch mal vielfältigere sprachliche Stilmittel verwenden, die nicht hochtrabend sein müssen, aber dafür Begeisterung transportieren?
Und was ist mit Statistik? Wenn jeder Segelflieger soviel Statistik über seine Sportart und seine Sportler wüsste, wie er als Laie über Fußball eingetrichtert bekommt, könnte er dann nicht vielleicht mit diesem Wissen die Strahlkraft unserer Sportart nach außen vergrößern?
Vergleicht man die Wertungen TSC und WSC, fällt einem als erstes auf, das Rinteln viel weniger Teilnehmer hat, statt mit 30 Piloten wie Oerlinghausen, geht Rinteln mit nur 11 Piloten ins Rennen. Vergleicht macht in diesem Zusammenhang, dass 15 Oerli-Piloten und 7 Rinteln-Piloten 5 Flüge in der Wertung haben, kann man sagen, dass in Rinteln nicht nur 50 %, sondern gar 63 % der Piloten die maximal 5 möglichen Wertungsflüge absolviert haben und somit die wenigen Rintelner aktiver sind.
Natürlich schauen wir uns dabei nicht die Gesamtzahl der von den Piloten gemachten Flüge an. Aber nutzen wir doch diese Statistik um mit stolz geschwellter Brust behaupten zu können:
Auch ohne unsere Bundesligapiloten ist der kleine Haufen des WSC in Rinteln ganz schön aktiv!
Und genau so soll es weiter gehen, aktiv und mit Spaß!