Ins Sommerloch gefallen.
Ein nach Süddeutschland ziehendes Hoch brachte zum Wochenende den Sommer. 30 Grad am Sonntag wurden es dann auch.
Cirren und beginnende Warmluftadvektion ließen die zickige Thermik am Samstag von Westen her abstumpfen. Es war kämpfen in ziemlichen Warmluftgemülle angesagt. Schnitte zwischen 40 und 70 km/h sprechen eine deutliche Sprache. Ich durfte mir auf der Autobahn zwischen München und der Rhön typisch weiß-blauen Himmel anschauen, der den Kollegen im Süden ordentliche BL-Bedingungen bescherte. Wir fanden uns im unteren Tabellendrittel wieder. Sonntag trockener, stärkerer Wind und später leichte Labilisierung von Westen her. Noch selektiveres Wetter für die Teilnehmer der Junioren-Quali in Oerlinghausen als am Vortag.
Der Samstag hatte den meisten das Mütchen gekühlt. Nur Marco und Günther Robeck trotzten den Bedingungen. Marco kam auf seinen Weg nach Mengeringhausen, zurück nach Oerli und dann bis hinter Minden einigermaßen glatt durch. Mit 62,89 Punkten war er schneller als die Kollegen am Samstag. Günther musste auf ähnlichem Weg bei Diemelstadt auf laut stellen und erneut abfliegen. Entlang des Teuto setzte er sich mit 68,25 Punkten vor seinen Junior.
Gegen Kaffeezeit schien der BL-Tag gelaufen, zahlreiche Außenlandungen der Junioren schienen dies zu bestätigen.
Doch jetzt schlug die Stunde der Taktiker. Oliver Kortemeier und Johanna Beuth hatten in Ruhe den Sonntagskuchen genossen und starteten erst gegen 16.15 Uhr im Arcus. Ihre Hoffnung auf zunehmende Labilisierung und einen langen Rückenwindschenkel nach Norden mit der Chance zur Rückkehr ohne Motorhilfe ging voll auf. 20 km nach Süden und dann mit ordentlicher Windunterstützung bis kurz vor Bremen. Oliver und Johanna setzten die Weisheit eines Langohrfliegers („wer schnell fliegen will braucht Rückenwind“) in die Praxis um. Bei 2.000 m Basis war es für den Rückweg wichtig oben dran zu bleiben. Gegen 19 Uhr war die taktische Variante mit 85,99 Punkten in trockenen Tüchern. Respekt, coole Nummer.
Mit einer Ausnahme lagen alle Junioren der Quali draußen. So in etwa erging es uns in der Tabelle. Kampf und taktische Finesse, die 217,13 Punkte brachten, reichten nur zum 27. Rundenplatz. In der Gesamtwertung fallen wir auf den 12. Platz zurück Unseren Junioren erging es kaum besser. Leon Bohnenkamp, Eric Kortemeier und Lucas Brune wurden mit 149,28 Punkten 20. der Runde und sind nun Tabellenfünfte.
Im TSC sortieren sich langsam die Favoriten. Es wird auch dieses Jahr wieder spannend. Wir wünschen unseren Junioren für die Wettbewerbswoche ordentliches Wetter und viel Erfolg. Was wir hier treiben, beobachten die BL- und TSC-Macher Christian Lang und Jens-Thorgen Wede-meyer von Norwegen aus. Schönen Urlaub und interessante Flüge.
Nächstes Wochenende ist schon wieder Flugplatzfest, bei dem fast traditionell gutes Wetter herrscht. Sommerhitze muss es nicht unbedingt sein.
Pauli